Auch Heidemarie Wieczorek-Zeul hat sich in ihrem Artikel “Für eine friedenspolitsche Wende” mit den internationalen Handlungen und Zielen der Staaten beschäftigt. Ihre Meinung unterscheidet sich in vielen Punkten wesentlich von Peter Scholl-Latours Ansichten, die er in seinem Artikel “Deutschland muss atomar Aufrüsten” veröffentlicht hat. Im folgenden Post möchte ich diese Meinungsunterschiede herausarbeiten:
Gleich zu Beginn wird deutlich, dass Heidemarie Wieczorek-Zeul sich mit mehr als nur den militärischen Angelegenheiten, wie Peter Scholl-Latour dies macht, auseinandersetzt. Sie nennt Faktoren wie z.B. die Milleniumsziele, die weitaus wichtiger sind als Aufrüstung. Um zu verdeutlichen wie enorm die Unterschiede sind, nennt die Autorin ein Beispiel: Für die Verwirklichung der Milleniumsziele, also der Bekämpfung von Hunger und Armut, währen 20 US-Dollar nötig. Für die Rüstung werden derzeit 187 Dollar ausgegeben.
Beide Autoren sehen, dass das internationale Wettrüsten im vollen Gange ist. Doch Wieczorek-Zeul sieht dieses als sehr kritisch an, da beispielsweise die EU daran gut tun würde die Entwicklung der Weltraumwaffen, mit denen Satelliten zerstört werden können, zu unterbinden. Deutschland müsste ein Signal setzten und die Atomwaffen, die hier noch gelagert sind, abzuziehen. Dies ist zugleich einer der deutlichsten Unterschiede zwischen den beiden, da Scholl-Latour für eine nukleare Aufrüstung sich einsetzt.
Eine weitere Gemeinsamkeit von beiden ist die Tatsache, dass sich die Staaten polarisieren. Doch im Gegensatz zu Scholl-Latour plädiert Wieczorek-Zeul dafür, dass neue Großmächte in die Staatengemeinschaft integriert werden, so dass keine Machtkonkurenz zu einem Krieg führen kann.
Wieczorek-Zeul vertritt die Ansicht, dass Frieden und Sicherheit nicht durch militärische Gewalt erreicht werden können und deshalb eine Abrüstung dringend notwendig ist. Und so soll die Globalisierung ihrer Meinung nach auf Freiheit, Demokratie, Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit entstehen. Anders wie Scholl-Latour führt sich auch den Klimawandel an. Wenn dieser nicht als gemeinsame Gefahr angesehen wird, stellt er eine zentrale Gefahr für die internationale Sicherheit dar.