Im Gegensatz zu der klaren Befürwortung der atomaren Aufrüstung, von Peter Scholl- Latour, steht die Meinung von Heidemarie Wieczorek- Zeul, welche sich klar gegen weitere Aufrüstung und „für eine Friedenspolitische Wende“ ausspricht.
Sie ist der Meinung dass, mehr Geld in die Verwirklichung der Millenniumsziele gesteckt werden sollte, anstatt, wie von Scholl- Latour verlangt, das Geld für atomare Aufrüstung auszugeben. Des Weiteren verweist sie darauf dass „zur Verwirklichung aller Millenniumsentwicklungsziele pro Kopf und Jahr 20 Dollar nötig wären, während derzeit 187 Dollar für Rüstung ausgegeben werden“ somit erweist sich die Ausgabe nicht nur als Sinnvoller sondern auch als deutlich kostengünstiger.
Scholl- Latour sieht die nationale Sicherheit gefährdet wenn Deutschland nicht „über eine eigene atomare Abschreckung“ verfügt, auch würde er ein militärisches Bündnis mit Frankreich für gutheißen. Im krassen Gegensatz dazu steht die Befürchtung von Wieczorek- Zeul dass mit „auf militärische Gewalt gestützte Sicherheitspolitik“ kein Frieden als auch keine Sicherheit geschaffen werden kann, und nicht nur dass sondern man sollte auch nicht missachten dass man hierbei schneller als mach einer denkt das Militär für „politische Konfliktbearbeitung“ missbrauchen könnte.
Scholl- Latour verlangt in seinem Artikel ganz klar eine atomare Aufrüstung Deutschlands, denn diese wird auf Dauer nicht zu verhindern sein, wenn Deutschland weiterhin in den oberen Rängen der Macht mitspielen will. Wieczorek- Zeul hingegen verlangt die Verhinderung von der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen. Sie ist der Meinung dass es notwendig ist zur „Rüstungskontrolle und zur Abrüstung zurückzukehren“. Auch sieht sie für Deutschland eine starke Möglichkeit darin durch den Abzug der noch in Deutschland lagernden Atomwaffen ein Zeichen zu setzen.
Wieczorek- Zeul sieht als die friedenspolitische Wende auch eine an das Recht gebundene Macht. Hierfür nennt sie als Beispiel die „ Responsibility to Protect“. Auch souveräne Nationalstaaten dürfen diesen „Titel“ nicht als Möglichkeit sehen Menschenrechte zu verletzten. Dieser letzte Punkt zeigt auf dass die Meinung von Wieczorek- Zeul im Gegensatz zu Scholl- Latour tendenziell in die Richtung des Idealismus geht. Denn dort wo die realistische Schule(Scholl- Latour) keinen Handlungsbedarf sieht, verlangt die idealistische Schule (Wieczorek- Zeul) die Herausbildung eines verbindlichen Regelwerks, des Weiteren soll der Staat als Akteur nicht mehr in der Lage sein isoliert zu bestimmen was auf seinem Gebiet geschieht.