In unserem Blog haben wir in den letzten Jahren vor allem die Entwicklung der Völker und unserer imkerischen Tätigkeiten im Sommer dokumentiert. Man könnte meinen, dass Bienen in der kalten Jahreszeit in eine Art Winterschlaf verfallen, der nicht dokumentierenswert ist. Nun wollen wir aber die Prozesse, die sich über den Winter in Bienenvölkern abspielen, genauer beobachten.
Bei der einfachen Dokumentation verschiedener Parameter, wie zum Beispiel der Temperatur oder der Stärke des Volks würde man mit Sicherheit interessante Beobachtungen feststellen können. Wir wollen zudem herausfinden, ob es für Bienen von Vorteil ist, in Styroporbeuten statt Holzbeuten gehalten zu werden. Die “Beuten” sind die Behausungen der Bienen, also die Bienenkästen. Das Halten von Bienenvölkern in Beuten aus Styropor wird durchaus von einigen Imkern praktiziert. Wir werden uns, um der Frage nachgehen zu können, einige zulegen.
Es sollen die Parameter Temperatur, Futterverbrauch, Schimmelbildung und die Stärke des Volks beobachtet werden.
Um den Sinn und Zweck dieser Parameter zu verstehen, ist es zunächst wichtig sich die Vorgänge in einem Bienenvolk im Winter vor Augen zu führen. Die Bienen ziehen sich zu einer so genannten “Wintertraube” zusammen. Das heißt, dass die Bienen nicht mehr im ganzen Stock verteilt sind und verschiedene Arbeiten ausführen, wie zum Beispiel das Verarbeiten von Honig oder Einlagern von Pollen, weil sie als Einzelne rasch auskühlen würden, sondern in einer kompakten Ansammlung sich gegenseitig warm halten. Dies führt zu einer Minimierung der Wäremeverluste. Die wichtigste Biene, die Königin befindet sich umringt von ihren Arbeiterinnen in der Mitte, also an der wärmsten Stelle der Bienentraube. Zusätzlich können Bienen eine aktive Wärmeproduktion betreiben, indem sie ihre Flugmuskulatur betätigen, ohne dabei die Flügel zu bewegen.
Nun eine genauere Beschreibung der Parameter:
- Temperatur: Die Temperatur soll mit Hilfe eines eigens dafür gebauten Microcontrollers aufgezeichnet werden. Dieser Microcontroller zeichnet alle 5 Minuten eine Temperatur in der Mitte der Bienentraube, eine am Rand der Bienentraube und einen Vergleichswert außerhalb des Volkes auf. Die Schwierigkeit besteht darin, die zwei Sensoren innerhalb des Volkes immer genau dort zu platzieren, wo sich das Volk befindet, weil die Bienentraube sich zu den Futterreserven hinbewegt. Die gesammelten Daten werden am Computer ausgewertet.
- Futterverbrauch: Der Futterverbrauch soll durch das Wiegen des Volkes ermittelt werden. Aus der Differenz des Gewichtes vor und nach dem Winter wird auf den Futterverbrauch geschlossen.
- Schimmelbildung: Möglicherweise kommt es dazu, dass Außenwaben anfangen zu schimmeln, was mit dem bloßen Auge erkennbar ist.
- Stärke des Volks: Die Stärke des Volks wird an Hand der ungefähr geschätzten Bienenanzahl ermittelt.
Insgesamt sollen die Messungen an 3 Völkern in Holzbeuten mit 3 jeweils möglichst ähnlichen Völkern in Styroporbeuten durchgeführt werden. Der Grund für die hohe Anzahl an Völkern besteht darin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Volk im Winter stirbt, in den letzten Jahren bei 30-40% lag.
Die Styroporbeuten werden aus Kostengründen selber erbaut.
Auf unserem Blog soll der Verlauf des Projekts festgehalten werden. Im Laufe des Winters und hauptsächlich nächstes Frühjahr werden hier dann die Ergebnisse präsentiert, ausgewertet und interpretiert.
Nun noch einige Worte zu dem Rahmen, in dem das Projekt statt findet und zu meiner Person. Die Grundidee für dieses Projekt existiert schon länger. Der regelmäßige Leser unseres Blogs wird sich erinnern (“Mikroskopieren von Bienen”, 21. November 2011). Nun bietet sich mir die Gelegenheit, das Vorhaben als GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) im Fach Biologie durchzuführen. Die Bewertung findet an Hand der Blogeinträge statt. Ich besuche zur Zeit die 11. Klasse am KvFG.
Zum Schluss möchte ich dazu ermutigen, Kommentare, Fragen, Anregungen, Ergänzungen usw. einfach unter “Leave a comment” zu formulieren. Ich werde darauf reagieren. Bereits in den nächsten Tagen wird ein Bericht über den aktuellen Fortschritt des Projekts gepostet.
Hallo und guten Tag,
herzlichen Glückwunsch zu dieser klugen Idee / Projekt und den gelungenen Untersuchungen. Bei der Website würde ich nicht alle Unterkategorien in eine Hauptkategorie packen. Smartphone User oder Notebook Nutzer wie ich haben so nämlich Schwierigkeiten beim Scrollen…..bzw. beim Öffnen der Datensätze.
liebe Grüße